Über die Autorin

Ingrid Herzog


Ingrid Herzog erblickte am 22. Februar 1945 in der Lutherstadt Eisleben das Licht der Welt – wenige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Ihre Eltern flüchteten 1949 in den Westen, Köln wurde die neue Heimatstadt der Familie. Die Autorin erinnert sich gerne an ihre Kindheit und Jugend, besonders an die "Backfisch-Jahre" in den bewegten frühen 1960er Jahren.

 

Ihren späteren Ehemann und Protagonisten des Buches, den gebürtigen Berliner Rudi Herzog, lernte sie am 3. Oktober 1967 anlässlich der Lebensmittelmesse ANUGA in Köln kennen. Exakt drei Jahre später, am 3. Oktober 1970, heirateten Ingrid und Rudi Herzog im Rathaus zu Gailingen am Hochrhein. 

Im Jahr 1972 zog das auf den ersten Blick ungleiche Ehepaar – der Altersunterschied betrug 30 Jahre – nach Murg-Hänner in den Hotzenwald. Dies war der Ort, an dem beide sich von Anfang an wohlfühlten, Ingrid Herzog ergeht es auch heute noch so. 1974 wurde die gemeinsame Tochter Dagmar geboren, die heute mit ihrer eigenen Familie ebenfalls "im Ländle" lebt. 

 

Insbesondere der große Altersunterschied und die Tatsache, dass Rudi Herzog der Generation angehörte, die im besonderen Maße von den Wirren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts betroffen war, nahm Ingrid Herzog zum Anlass, die vielen Erzählungen aus seiner Kindheit, aus seiner Zeit in der Wehrmacht, seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg und in amerikanischer sowie russischer Gefangenschaft aufzuschreiben. Sie verfasste 1989 eine Teil-Biografie von seiner Geburt bis in die 1950er Jahre mit einer Schreibmaschine und ließ den Text als Buch drucken – ein ganz besonderes Geschenk zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 1990.

Der Druck umfasste 30 Exemplare, die – mit einer Widmung versehen – an Verwandte und Freunde verschenkt wurden. Ingrid Herzog besitzt heute ein einziges Exemplar. Das Buch über den Kaufmann, der nach dem Krieg "in Sachen Fleischereiprodukte" unterwegs gewesen war, hatte den bezeichnenden Titel "Alles hat een Ende nur de Wurscht hat zwee".

 

Nur wenige Zeit später, am XX. Monat 1993 starb Rudi Herzog. Die junge Witwe Ingrid Herzog hatte später das große Glück, in Joachim Fabian noch einmal einen Lebensgefährten zu finden, der sie in den Jahren 2016 und 2017 immer wieder dazu anregte, das Buch "Mein Soldat Rudi" noch einmal neu auflegen zu lassen. Und so geschah es … 

 

Ingrid Herzog war es ein großes Bedürfnis, mit der Neuauflage ein wichtiges Kapitel der jüngeren Geschichte festzuhalten, das viele Männer der Generation ihres Mannes genau so auch erlebt hatten: die Zeit des Nationalsozialismus, das Leben als Soldat, Kriegsgefangenschaft, Nachkriegsjahre. Und da diese Generation allmählich buchstäblich ausstirbt und es bald niemanden mehr geben wird, den man dazu befragen kann, ist es umso wichtiger, für nachfolgende Generationen die Erlebnisse und Erfahrungen zu erhalten.